Christoph Bauer
Kollaboration, Zusammenarbeit, Corona, Christoph Bauer

Zusammenarbeit in der Krise – Corona gemeinschaftlich begegnen

Corona fordert uns heraus, jeden einzelnen von uns, uns als Gemeinschaft, als Familienmitglied, als Freund, als Nachbar, als Bürger einer Stadt, eines Landes, und natürlich auch als Mitarbeiter und Unternehmer. 

Meine Generation hat eine solche Einschränkung der Freiheit, wie sie derzeit viele Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Corona mit sich bringen, noch nicht erlebt. Im Kern der Maßnahmen steht die soziale Distanz, zu der aufgerufen wird, um die Ansteckungskette zu durchbrechen. Soziale Distanz … So verständlich diese Empfehlung ist: Ich finde, dieser Begriff führt uns in die Irre, weil es nicht um die soziale Distanz geht, sondern um eine physische bzw. räumliche Distanz, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. 

Von sozialer Distanz aber sollten wir uns distanzieren, denn wir bekommen die Corona-Krise nur zusammen in den Griff – und das gilt für unsere Gesellschaft wie für unsere Unternehmen. Auch Ihr Krisenmanagement sollten Sie kollaborativ ausrichten. 

Corona und Krisenmanagement

Wie haben Sie auf die Corona-Krise in Ihrem Unternehmen reagiert? In den meisten Firmen werden in Krisenzeiten Krisenstäbe gebildet. Dort treffen sich in enger zeitlicher Abstimmung die Entscheider, das oberste Management, die Geschäftsführung, der Vorstand, die Top-Führungskräfte. Hinter verschlossenen Türen wird beratschlagt, was das Unternehmen in der Krise braucht, wie die Arbeit organisiert wird, welche Maßnahmen zur Liquiditätssicherung sinnvoll und möglich sind. Den Mitarbeitenden werden dann die Entscheidungen mitgeteilt. Beispielsweise ob Kurzarbeit eingeführt oder wie mit der Frage von Homeoffice umgegangen werden soll.

Viele Unternehmen kommen angesichts der Corona-Krise in Liquiditätsprobleme und müssen schauen, wie sie Kosten reduzieren können. Wie schon in der Krise 2008 ist es schön zu sehen, dass Unternehmen bisher versuchen ihr Personal zu halten. In keinem Unternehmen werden Entscheidungen für Entlassungen leichtfertig getroffen. Denn alle wissen, sie brauchen ihre qualifizierten Mitarbeitenden für die Zeit nach der Krise. Für die Zeit nach dem Corona Shutdown, wenn das wirtschaftliche Leben wieder hochgefahren wird, wenn Unternehmen produzieren und liefern wollen.

Aus meiner Sicht ist die Freisetzung von Personal eine vermeintlich einfache Lösung für ein komplexes Problem. Auf den ersten Blick scheinbar unumgänglich. Mit einem zweiten Blick gäbe es manchmal noch andere Möglichkeiten, wenn man die Mitarbeitenden mit einbezieht. Ich weiß von Unternehmen, die in Krisenzeiten offen mit den Mitarbeitenden über die Kostensituation gesprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht haben. Es ist berührend, was dann möglich wird. Beispielsweise ein solidarischer Lohn- und Gehaltsverzicht, um keine Mitarbeiter freisetzen zu müssen.

Ich bin davon überzeugt, dass komplexe Fragestellungen die Kreativität und das Zusammenwirken von Vielen benötigen, weil nur in der Zusammenarbeit die besten Lösungen gefunden werden. Mehr noch: Ich bin nicht nur überzeugt, sondern die Erfahrungen auch in diesen Tagen und Wochen von Corona zeigen es uns.

Gemeinsam gegen Corona

Die positive Wirkung der Partizipation von Mitarbeitenden wird häufig unterschätzt: Da ist auf der einen Seite der psychologische Aspekt, dass Mitarbeitende sich einbezogen, wertgeschätzt fühlen. Wenn die Mitarbeitenden auch Mitgestaltende sind, dann ist die Akzeptanz auch für schwierige Maßnahmen kein Problem.

Auch der wirtschaftliche Nutzen ist deutlich: Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden ein, denn diese sind nah am operativen Geschehen. Sie haben einen anderen Blick auf Möglichkeiten, Kosten zu sparen. Gemeinsam können Sie so in Ihrem Unternehmen Corona begegnen.

Wir gegen das Virus

Sie sehen aktuell viele Beispiele, dass wir Menschen kooperative und soziale Wesen sind und als solche gemeinsam zu tollen Lösungen findet. Wenn es wirklich schwierig wird, dann halten die Menschen zusammen. Es werden Initiativen ins Leben gerufen, die Menschen helfen: Aktionen der Nachbarschaftshilfe. Apps werden programmiert, die helfen, das Zusammenwirken zu organisieren (z.B. Einkäufe für andere zu erledigen, in der Apotheke vor Ort auszuhelfen); Facebook- und WhatsApp-Gruppen werden ins Leben gerufen, in denen sich Menschen zusammenschließen. Die Tango-Community, als deren Teil ich mich sehe, unterstützt gemeinschaftlich Tangolehrer, die aktuell wirtschaftlich nicht über die Runden kommen. Oder denken Sie an eine Initiative wie WIRVERSUSVIRUS, der Hackathon der Bundesregierung, bei dem es darum geht, Lösungen aus der Gesellschaft für die Gesellschaft zu entwickeln. 

Wir werden Corona nur gemeinsam besiegen, als Gemeinschaft. Eine der Herausforderungen, vor der wir stehen, ist: Wie können wir die notwendige räumliche Distanz wahren, ohne uns sozial zu distanzieren? Für unsere Unternehmen wird Corona in dieser Hinsicht einen nochmaligen gewaltigen Schub in Richtung Digitalisierung bedeuten (Home Office etc.).

Soziale Distanz wäre ein Schritt genau in die falsche Richtung. Räumliche Trennung ja, aber keine soziale Trennung. Nur mit Zusammenarbeit werden wir mit einer solchen komplexen Herausforderung wie Corona klarkommen – zum Nutzen unserer Unternehmen und zur Wahrung der für uns Menschen so wichtigen Gemeinschaft.

Ihr Christoph Bauer

PS: Erfahren Sie in meinen folgenden Blogs mehr dazu, was Zusammenarbeit ausmacht und wie Sie die Qualität der Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen erhöhen können. So lassen Sie die Menschen zu Gestaltern ihres gemeinsamen Erfolges werden.Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Dann freue ich mich, wenn Sie ihn teilen, mir auf den sozialen Kanälen folgen oder für weitere Impulse meinen Newsletter abonnieren: https://christophbauer.me/newsletter/